DaFabula

Im Nebel

Diese Zeilen von Hermann Hesse tragen eine tiefe Wahrheit in sich. Wir gehen durch unser Leben in der Annahme, dass alles gut ist – dass wir glücklich sein werden und stets jemand da sein wird, wenn wir ihn brauchen. Doch jedes Leben bringt auch Herausforderungen mit sich: Phasen, in denen wir geprüft werden und die schwer zu bewältigen sind. Gerade in solchen Momenten merken wir oft, wie allein wir tatsächlich sind. Niemand scheint da zu sein, der uns zur Seite steht oder hilft.

Manchmal wirkt es, als hielten diese Schwierigkeiten die Menschen um uns herum davon ab, aktiv zu werden. Vielleicht aus Angst, sich zusätzliche Lasten und Verpflichtungen aufzubürden. In unserer heutigen, schnelllebigen Zeit sind viele so sehr mit ihren eigenen Problemen beschäftigt, dass sie gar nicht wahrnehmen, wie dringend ihre Hilfe gebraucht würde. Doch man kann es ihnen kaum verübeln – denn auch sie erleben ihre eigene Form der Hilflosigkeit.

„Voll von Freunden war mir die Welt,
Als noch mein Leben licht war;
Nun, da der Nebel fällt,
Ist keiner mehr sichtbar“

Für mich ist dieses Gedicht ein stiller Aufruf zur Achtsamkeit. Es erinnert mich daran, mit offenen Augen durchs Leben zu gehen – zu erkennen, wo ich helfen oder einfach nur da sein kann. Wenn ein Gedicht es schafft, nicht nur ein Gefühl, sondern auch eine Botschaft zum Handeln zu vermitteln, dann hat es Grosses erreicht.

Wenn Du gerne die Zeilen selber lesen möchtest um zu sehen, was sie mit Dir machen, dann bringt Dich dieser Link hin: Im Nebel

Hier gibt es auch noch eine schöne, bildunterlegte musikalische Version von Schönherz und Fleer aus ihrem “Hesse Projekt”

 

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