DaFabula

One sweet Day

Jedem von uns passiert es irgendwann: Ein geliebter Mensch verlässt diese Welt und lässt uns zurück. Oftmals sind es unsere Eltern. Mit ihnen verlieren wir auch unser Zuhause – jenen Ort, an dem wir als Kind vertrauensvoll und voller Liebe aufgewachsen sind. Manchmal ist es der Partner oder die Partnerin, mit der wir eine gemeinsame Zukunft geplant haben. Zurück bleibt dann nur die Erinnerung an all das liebevolle Miteinander, das uns verbunden hat. Oder es sind Freunde, mit denen wir ein grosses Stück Lebensweg geteilt haben, die uns geprägt haben. Manchmal sind es auch Menschen, die wir nur flüchtig kannten – und die uns trotzdem fehlen.

Doch es gibt einen Verlust, der alles übersteigt: der eines eigenen Kindes. Viel zu früh, ohne Vorwarnung. Damit umgehen zu lernen, verlangt eine Kraft, die man in sich selbst erst neu entdecken muss. Auch ich musste diesen Weg gehen. Ich habe meine Tochter Aline verloren – in einer Zeit, die ohnehin voller Herausforderungen für mich war.

Ein Lied begleitet mich seither: Es berührt mich jedes Mal aufs Neue, weil es von all den Worten erzählt, die nie gesagt wurden. Man glaubt immer, es bliebe genug Zeit dafür. Doch das ist ein Irrtum. Ich bin ein Vater, der zurückbleibt, ohne alles ausgesprochen zu haben, was sein Herz bewegte. Und so liegen diese unausgesprochenen Worte schwer auf meiner Seele – begleitet vom Schmerz, einen geliebten Menschen verloren zu haben, mit dem ich mir eine wunderbare Zukunft gewünscht hatte.

Doch mitten in dieser Trauer keimt auch Hoffnung. Die Vorstellung, dass Aline von oben über mich wacht. Dass wir uns eines Tages wiedersehen werden. Dazu brauche ich keinen Glauben im traditionellen Sinn. Es ist ein innerer Trost – ein spirituelles Wissen vielleicht –, dass wahre Liebe den Tod überdauert. Sie schenkt mir die Kraft für einen stillen, inneren Dialog. Und dadurch ist Aline bei mir geblieben: nicht sichtbar, aber spürbar. Sie begleitet mich – Tag für Tag.

Dieses Lied ist für mich beides: Trost und Geschenk. Und es macht mich dankbar. Dankbar dafür, dass es Musik gibt, die uns berührt. Musik, die uns hilft zu fühlen, wenn Worte fehlen. Musik, die sanft an das erinnert, was niemals vergessen werden darf.

Hör es Dir selber an, wenn Du möchtest:

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